Open Inter­na­tio­nal d’Al­sace 2014 in Schil­tig­heim

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Titel

Inter­na­tio­nal Alsace Open 2014

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Sebil Kaya, Chamutal Castano und Melanie Felix vor der Wettkampfhalle
Sebil Kaya, Cha­mu­tal Cas­ta­ño und Mela­nie Felix vor der Wett­kampf­hal­le „Gym­na­se des Mal­te­ries”

Am 01. und 02. März fan­den in Schil­tig­heim bereits zum 18. Mal die Open Inter­na­tio­nal d’Al­sace, die offe­nen elsäs­si­schen Meis­ter­schaf­ten, statt. An den Alsace Open neh­men regel­mä­ßig auch eini­ge Teams aus dem Aus­land teil, übli­cher­wei­se aber nur mit weni­gen Sport­lern. Vor allem im Nach­wuchs­be­reich genießt das Tur­nier einen sehr guten Ruf. In Frank­reich wird es als Rang­lis­ten­tur­nier geführt und ist in ers­ter Linie bei den Kadet­ten mit meist meh­re­ren fran­zö­si­schen Natio­nal­kämp­fern pro Gewichts­klas­se sehr gut besetzt.

Nicht nur da 2014 zum ers­ten Mal nach sechs Jah­ren auch wie­der Senio­ren-Wett­kämp­fe ange­setzt waren, son­dern auch weil der Zuspruch in den Alters­ka­te­go­rien bis zu den Kadet­ten deut­lich zuge­nom­men hat, konn­te sich die Teil­neh­mer­zahl in die­sem Jahr von etwa 250 auf 460 fast ver­dop­peln.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Straßburg
Straß­burg
Fotos: Wiki­pe­dia

Der Aus­tra­gungs­ort Schil­tig­heim ist ein rela­tiv klei­nes und unbe­kann­tes Städt­chen, das aber durch­aus auch als Stadt­teil von Straß­burg, der geschicht­lich, kul­tu­rell, poli­tisch und wirt­schaft­lich umso bedeu­ten­de­ren Haupt­stadt des Elsass bezeich­nen wer­den könn­te. Zahl­rei­che his­to­ri­sche Bau­ten und Kul­tur­denk­mä­ler zeu­gen von sei­ner wohl­ha­ben­den und ein­fluss­rei­chen Ver­gan­gen­heit. Und auch heu­te noch wird in Straß­burg als Sitz zahl­rei­cher euro­päi­scher Insti­tu­tio­nen, wie dem euro­päi­schen Par­la­ment und dem Euro­pa­rat, Poli­tik gemacht, die den All­tag von 500 Mil­lio­nen Euro­pä­ern beein­flusst.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Straßburger Münster
Straß­bur­ger Müns­ter

Das bekann­tes­te Bau­werk ist sicher­lich das Wahr­zei­chen der 500.000-Einwohner-Stadt, das Straß­bur­ger Müns­ter, das mit sei­nem mar­kan­ten hoch­auf­ra­gen­den Turm das Stadt­bild von wei­tem beherrscht. Das Feh­len des zwei­ten aus finan­zi­el­len Grün­den nie voll­ende­ten Turms trägt heu­te zum beson­de­ren Charme der Kathe­dra­le bei.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Große Friedens-Synagoge in Straßburg
Gro­ße Frie­dens­syn­ago­ge Straß­burg
Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Große Moschee von Straßburg
Gro­ße Moschee Straß­burg

Aber nicht nur die Chris­ten haben in Stras­bourg, so der fran­zö­si­sche Name der bis zum Ende des zwei­ten Welt­krie­ges zu Deutsch­land gehö­ren­den Metro­po­le, mit dem Müns­ter ein prä­gnan­tes Aus­ru­fe­zei­chen gesetzt. Auch die im Mit­tel­al­ter blü­hen­de jüdi­sche Gemein­de, die nach ihrer Ver­nich­tung durch zahl­rei­che Pogro­me und vor allem durch die Tötungs­ma­schi­ne­rie des Nazi-Regimes in den letz­ten Jahr­zehn­ten wie­der an Stär­ke zuge­nom­men hat, und die durch die Ein­wan­de­rer aus den ehe­ma­li­gen fran­zö­si­schen Kolo­nien Nord­afri­kas bedeu­ten­de isla­mi­sche Glau­bens­ge­mein­schaft haben mit der gro­ßen Frie­dens­syn­ago­ge bzw. der zweit­größ­ten Moschee Frank­reichs deut­li­che und stol­ze Zei­chen ihrer Zuge­hö­rig­keit zur moder­nen fran­zö­si­schen Gesell­schaft gesetzt.

Schon seit meh­ren Jah­ren erhiel­ten wir vom Ver­an­stal­ter die Aus­schrei­bung mit der Bit­te, uns dar­an zu betei­li­gen, zuge­schickt. Meist schei­ter­te dies an den übli­chen Ter­min­schwie­rig­kei­ten. Doch obwohl gera­de in die­sem Jahr die zeit­li­che Belas­tung für inter­na­tio­nal akti­ve Wett­kampf­ver­ei­ne durch einen extrem dicht gefüll­ten Tur­nier­ka­len­der stark zuge­nom­men hat, gelang es dem Aus­rich­ter eine der weni­gen Lücken in unse­rem Ter­min­plan zu fin­den.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Melanie Felix, Chamutal Castano und Sebil Kaya
Mela­nie Felix, Cha­mu­tal Cas­ta­ño und Sebil Kaya

Genau zwei Wochen nach den Deut­schen Meis­ter­schaf­ten und zwei Wochen vor den Dut­ch Open boten die Alsace Open eine idea­le Gele­gen­heit, ein „Trai­nings­tur­nier” ohne die gewohn­ten deut­schen Geg­ner und den übli­chen Punk­te- bzw. Credits-Erfolgs­druck, dafür aber mit inter­na­tio­na­lem Touch und Kon­kur­ren­ten auf hoch­klas­si­gem euro­päi­schen Niveau zu absol­vie­ren.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Martin Felix und Enes Kaya
Mar­tin Felix und Enes Kaya

Also sag­te ich die Teil­nah­me eines klei­nen TKD-Özer-Teams, das zunächst nur aus Cha­mu­tal bestand, zu. Vor allem für unse­re Kadet­ten, die für die Teil­nah­me am Rei­gen der euro­päi­schen WTF-Rang­lis­ten­tur­nie­re (bis vor kur­zem noch als A‑Class-Tur­nie­re bekannt) vor­ge­se­hen waren, emp­fahl sich die nur ca. 340 km lan­ge Fahrt zu unse­ren fran­zö­si­schen Nach­barn.

Da sich neben Cha­mu­tal auch Mela­nie und Sebil betei­li­gen woll­ten und die Start­ge­bühr mit 10 Euro in einem ganz ande­ren Bereich als bei den „A‑Class-Tur­nie­ren” und inzwi­schen auch diver­sen deut­schen Tur­nie­ren ange­sie­delt war, mel­de­ten wir auch deren Geschwis­ter Mar­tin und Enes.

Der Aus­rich­ter hat­te, wie in Frank­reich nicht unüb­lich, zwi­schen Jugend C und Jugend B eine zusätz­li­che Alters­klas­se ein­ge­scho­ben (die bei­den Alters­klas­sen mit je drei Jahr­gän­gen wer­den dabei in drei Alters­klas­sen mit je zwei Jahr­gän­gen auf­ge­teilt), also star­te­te Enes sozu­sa­gen bei den „Vor-Kadet­ten”.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Martin Felix mit Coach Alfred Castano
Mar­tin Felix mit Alfred Cas­ta­ño
Foto: Uğur Kaya

Die Auf­ga­be des Coa­chens über­nahm ich, das Vor­be­rei­ten und Auf­wär­men der Sport­ler war eigent­lich bei Ami­na, Mela­nies gro­ßer Schwes­ter, in guten Hän­den. Aber lei­der muss­te Ami­na in letz­ter Minu­te absa­gen, da sie ihre Che­fin wegen Per­so­nal­man­gels trotz des Antrags auf Beur­lau­bung an bei­den Wett­kampf­ta­gen ein­ge­teilt hat­te. Also muss­ten sich die drei erfah­re­ne­ren Mäd­chen mit um die Klei­ne­ren, vor allem Mar­tin, küm­mern. Auch Sebils Vater Uğur half beim Auf­wär­men mit.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Martin Felix und Enes Kaya
Mar­tin Felix und Enes Kaya

Am Sams­tag, dem ers­ten Wett­kampf­tag, waren die Kämp­fe der Jugend A und der Senio­ren ange­setzt, die jün­ge­ren Alters­ka­te­go­rien kämpf­ten alle am Sonn­tag.

Ursprüng­lich soll­ten die Wett­kämp­fe um 9 Uhr begin­nen, sie waren aber wegen der hohen Teil­neh­mer­zahl um 45 Minu­ten vor­ver­legt wor­den, was den Teams eini­ge Tage vor­her per E‑Mail mit­ge­teilt wor­den war. Durch die­se Maß­nah­me und das Weg­las­sen der Mit­tags­pau­se, konn­te das Tur­nier wie vor­ge­se­hen gegen 17 Uhr been­det wer­den. Bei der Waa­ge am Sams­tag­abend kamen alle ohne Schwie­rig­kei­ten durch – außer Sebil, die in Vor­be­rei­tung auf ihre Gewichts­klas­se für die Kadet­ten-Welt­meis­ter­schaft im Juli bei ‑41 kg antre­ten und damit nach der Abnah­me von 3 kg bis auf 44 kg für die deut­sche Meis­ter­schaft wei­te­re 3 kg abneh­men woll­te. Nach­dem sie die­se schwe­re Auf­ga­be tat­säch­lich geschafft hat­te, fehl­ten ihr schließ­lich nur noch 100 Gramm. Die stren­gen fran­zö­si­schen Kampf­rich­te­rin­nen schick­ten sie zum Lau­fen und gaben ihr eine hal­be Stun­de Zeit. Mit letz­ter Kraft ver­such­te sie noch das ver­blie­be­ne biss­chen Über­ge­wicht abzu­schwit­zen und war schließ­lich unter Ein­satz ihres letz­ten Hem­des (im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes) am Ziel.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Chamutal Castano, Sebil Kaya, Enes Kaya, Sevgi Kaya, Martin Felix, Ugur Kaya, Melanie Felix und Yunus Felix
Cha­mu­tal Cas­ta­ño, Sebil Kaya, Enes Kaya, Sev­gi Kaya, Mar­tin Felix, Uğur Kaya, Mela­nie Felix und Yunus Felix
Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Sebil Kaya, Chamtual Castano und Melanie Felix im Vapiano Straßburg
Sebil Kaya, Cham­tu­al Cas­ta­ño und Mela­nie Felix im Vapia­no Straß­burg

Im ört­li­chen Vapia­no wur­den dann die völ­lig lee­ren Koh­len­hy­drat-Reser­voirs wie­der auf­ge­füllt und anschlie­ßend hieß es für die Wett­kämp­fer früh ins Bett gehen.

Auf alle unse­re Sport­ler war­te­te extrem star­ke Kon­kur­renz.

In Mela­nies Gewichts­klas­se befand sich die mehr­fa­che A‑Class-Medail­len­ge­win­ne­rin und mit unse­rer Hil­fe frisch­ge­ba­cke­ne ita­lie­ni­sche Meis­te­rin Tatia­na Mic­co­li.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Die Wettkampfhalle
Wett­kampf­hal­le „Gym­na­se des Mal­te­ries”

Bei Sebil tra­ten ihre A‑Class-Dau­er-Geg­ne­rin und schärfs­te Mit­be­wer­be­rin um den letzt­jäh­ri­gen Euro­pa­meis­ter­schafts-Titel Iman Cou­vil­liers sowie deren Mann­schafts­ka­me­ra­din Tia­vo Ran­dria­ni­sa an. Und Cha­mu­tal konn­te Bekannt­schaft mit zwei erfah­re­nen A‑Class-Teil­neh­me­rin­nen machen, die bereits mit ihr bei den anste­hen­den Dut­ch und Bel­gi­an Open gemel­det waren. Aber auch die Jungs hat­ten es mit erst­klas­si­gen Nach­wuchs­kämp­fern zu tun, so zum Bei­spiel dem klei­nen Bru­der von Sarah Adi­dou, der Kadet­ten-Euro­pa­meis­te­rin 2011 und Zwei­ten der Jugend-Euro­pa­meis­ter­schaft 2013.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Innenraum der Wettkampfhalle

Die Wett­kämp­fe wur­den auf fünf Flä­chen in der neu­en okto­go­na­len Form und in einem unge­wohn­ten Farb­de­sign (blau/grün statt blau/rot) aus­ge­tra­gen. Die Coach­stüh­le waren statt wie üblich an zwei gegen­über­lie­gen­den Sei­ten neben­ein­an­der an einer Sei­te der Flä­chen ange­ord­net.

Für alle Alters­ka­te­go­rien, auch für die jüngs­ten Teil­neh­mer ab acht Jah­ren, kamen die elek­tro­ni­schen Wes­ten von Dae do zum Ein­satz. Zusätz­lich zum Kampf­rich­ter in der Mit­te saßen zwei Kampf­rich­ter am Drü­ck­er­sys­tem. Die Kampf­rich­ter zeig­ten durch­weg sehr gute Leis­tun­gen. Die Kampf­num­mern wur­den nur direkt an den Wett­kampf­flä­chen ange­zeigt, ein zusätz­li­cher Moni­tor im Zugangs- und Kon­troll­be­reich war nicht vor­han­den. Die Wett­kämp­fer, die sich zur Kon­trol­le bege­ben soll­ten, wur­den statt­des­sen über die rela­tiv gut ver­steh­ba­re Laut­spre­cher­an­la­ge auf­ge­ru­fen.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Sebil Kaya, Chamutal Castano, Selina Felix und Melanie Felix
Sebil Kaya, Cha­mu­tal Cas­ta­ño, Seli­na Felix und Mela­nie Felix

Wäh­rend der Coach­be­spre­chung vor Beginn der Wett­kämp­fe wur­de bekannt gege­ben, dass für die „Vor-Kadet­ten” sowie die jün­ge­ren Jahr­gän­ge kei­ne Kopf­tref­fer zuge­las­sen waren. Ein leich­ter bzw. ver­se­hent­li­cher Kopf­tref­fer wür­de mit einem Kyong-go (Ver­war­nung und hal­ber Straf­punkt), ein „rich­ti­ger” Kopf­tref­fer mit einem Gam-jeon (vol­ler Straf­punkt) bestraft, zwei „rich­ti­ge” Kopf­tref­fer in einem Kampf hät­ten die sofor­ti­ge Dis­qua­li­fi­ka­ti­on zur Fol­ge. Die­se Regeln, die dem Schutz der Kin­der die­nen soll­ten, waren lei­der nicht bereits in der Aus­schrei­bung mit­ge­teilt wor­den.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Enes Kaya und Martin Felix
Enes Kaya und Mar­tin Felix

Alle bis auf Enes, der fünf­mal auf die Mat­te muss­te, hat­ten drei Kämp­fe zuge­lost bekom­men.

Enes brach­te sei­nen ers­ten Kampf mehr schlecht als recht hin­ter sich, im zwei­ten wur­de ihm aber das Kopf­tref­fer-Ver­bot zum Ver­häng­nis. Er lag knapp zurück und hat­te sich trotz fort­wäh­ren­der Anwei­sun­gen, dies zu unter­las­sen, mit diver­sen Schub­sern und einem Kopf­tref­fer schon drei­ein­halb Minus­punk­te ein­ge­han­delt, als ihm gegen Ende des Kamp­fes der Aus­gleich gelang. Wäh­rend sich die Zuschau­er schon auf die Gol­den-Point-Run­de ein­stell­ten, über­rasch­te sie Enes mit einem sau­be­ren Kopf­tref­fer und der dar­aus resul­tie­ren­den Dis­qua­li­fi­ka­ti­on.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Martin Felix
Mar­tin Felix

Ähn­lich lief es bei Mar­tin. Er hat­te sei­nen ers­ten Kampf über­le­gen gewon­nen und lag auch im zwei­ten klar vor­ne, als er einen Dwit Chagi gesprun­gen aus­führ­te und dabei aus Ver­se­hen den Kopf des Geg­ners traf. Das war noch kein „Bein­bruch”, da er sich ansons­ten kei­ne Ver­war­nun­gen zu Schul­den kom­men las­sen hat­te. Trotz aller Ermah­nun­gen vor dem Kampf und in den Pau­sen, auf kei­nen Fall einen wei­te­ren Kopf­tref­fer anzu­brin­gen, wie­der­hol­te er kurz vor dem Ende des Kamp­fes klar in Füh­rung lie­gend sei­nen gesprun­ge­nen Dwit Chagi und ver­setz­te sei­nem Geg­ner den zwei­ten Kopf­tref­fer mit der Fol­ge der sofor­ti­gen Dis­qua­li­fi­ka­ti­on. Mar­tin muss­te sich also mit Bron­ze begnü­gen, wäh­rend sein Geg­ner spä­ter noch das Fina­le gewann und Ers­ter wur­de.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Sebil Kaya mit Mehdi Amhand
Sebil Kaya mit Meh­di Amhand

Für den Fall, dass zwei unse­rer Sport­ler gleich­zei­tig antre­ten muss­ten, hat­te ich den Schwei­zer Natio­nal­kämp­fer Meh­di Amhand, der gut Deutsch spricht und wie sein Vater Abden­bi, Prä­si­dent des Schwei­zer Tae­kwon­do Ver­ban­des, als Coach für ihren Ver­ein Tae­kwon­do Rivie­ra vor Ort war, gefragt, ob er uns im Bedarfs­fall aus­hel­fen könn­te, und er hat­te sich ger­ne dazu bereit erklärt. Nach­dem es zwei­mal bei­na­he schon so weit gewe­sen wäre, trat dann schließ­lich bei Mela­nies ers­tem Kampf genau die­ser Fall ein: Sie muss­te auf die Kampf­flä­che, bevor Cha­mu­tals gera­de lau­fen­der Kampf zu Ende war. Da ein Coach-Wech­sel in der Pau­se nicht zuge­las­sen war, wur­de Mela­nie also wäh­rend des gesam­ten Kamp­fes von Meh­di gecoacht. Ihre Geg­ne­rin war die Zweit­plat­zier­te der fran­zö­si­schen Kadet­ten-Meis­ter­schaft, Yas­mi­ne Reha­ni. Mela­nie unter­lag ihr deut­lich, wenn auch ein oder zwei Kopf­tref­fer der Fran­zö­sin, die spä­ter den zwei­ten Platz beleg­te, nicht ganz unum­strit­ten waren. Sie­ge­rin in Mela­nies Kate­go­rie wur­de die Schwei­ze­rin Tatia­na Mic­co­li, die eine Woche zuvor mit unse­rer Ver­mitt­lung bei den ita­lie­ni­schen Kadet­ten-Meis­ter­schaf­ten ange­tre­ten war und sich den Titel geholt hat­te.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Chamutal Castano, Tatiana Miccoli, Sebil Kaya und Melanie Felix
Cha­mu­tal Cas­ta­ño, Tatia­na Mic­co­li, Sebil Kaya und Mela­nie Felix

Cha­mu­tal konn­te ihren ers­ten Kampf vor­zei­tig für sich ent­schei­den und traf dann im Halb­fi­na­le auf Ima­ni Sit­ti, eine gro­ße und ath­le­ti­sche Sport­le­rin, die bei der fran­zö­si­schen Kadet­ten-Meis­ter­schaft den zwei­ten Platz belegt hat­te.

Open International d'Alsace in 2014 in Schiltigheim - Chamutal Castano
Cha­mu­tal Cas­ta­ño

Die bei­den lie­fer­ten sich einen sehr har­ten Kampf, den die Fran­zö­sin schließ­lich mit 3:1 gewann. Cha­mu­tal muss­te sich anschlie­ßend mit blau­en Fle­cken und Beu­len über­sät wegen einer schmerz­haf­ten Hüft­prel­lung von den Sani­tä­tern behan­deln las­sen. Ihre Geg­ne­rin unter­lag spä­ter im Fina­le ein wei­te­res Mal der Erst­plat­zier­ten der fran­zö­si­schen Kadet­ten-Meis­ter­schaft, Lind­say Ful­bert.

Sebil war ihrer ers­ten Geg­ne­rin so klar über­le­gen, dass sich ihr Coach gezwun­gen sah, das Hand­tuch zu wer­fen. Im zwei­ten Kampf traf sie auf die fran­zö­si­sche Kadet­ten-Meis­te­rin in der Gewichts­klas­se ‑37 kg, die sie eben­falls schla­gen konn­te, zwar knapp, aber den­noch unge­fähr­det. Das Fina­le bestritt sie nicht wie eigent­lich erwar­tet gegen die fran­zö­si­sche Kadet­ten-Meis­te­rin und ihre EM-Geg­ne­rin Iman Cou­vil­liers, die zwar bei ‑41 kg gemel­det war, aber dann bei ‑44 kg antre­ten muss­te und dort in den Vor­kämp­fen aus­ge­schie­den war. Statt­des­sen traf sie auf die Zweit­plat­zier­te der fran­zö­si­schen Kadet­ten-Meis­ter­schaft, Tia­vo Ran­dria­ni­sa, die zwar bei den Kadet­ten Iman unter­le­gen war, sie aber bei der fran­zö­si­schen Jugend-Meis­ter­schaft geschla­gen hat­te.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Sebil Kaya mit Coach Alfred Castano
Sebil Kaya mit Alfred Cas­ta­ño
Foto: Uğur Kaya

Tia­vos Final­kampf gegen Sebil war der meist­be­ach­te­te Kampf des Tages. Für Sebil war dies zwar in ers­ter Linie ein Trai­nings­kampf, für die Fran­zo­sen war es aber die Gele­gen­heit zu sehen, wie gut sich ihre Sport­le­rin gegen die amtie­ren­de Euro­pa­meis­te­rin schla­gen wür­de.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Selina Felix, Chamutal Castano, Martin Felix, Melanie Felix, Sevgi Kaya, Ugur Kaya und Enes Kaya
Seli­na Felix, Cha­mu­tal Cas­ta­ño, Mar­tin Felix, Mela­nie Felix, Sev­gi Kaya, Uğur Kaya und Enes Kaya

Gleich zu Beginn des Kamp­fes zeig­te das Sys­tem äußerst frag­wür­di­ge, wohl durch leich­te Wischer über die Wes­te ver­ur­sach­te drei Punk­te gegen Sebil an. Bei einem Punkt schien sogar Sebil und nicht ihre Geg­ne­rin den Tref­fer ange­bracht zu haben. Nach die­ser unschö­nen Eröff­nung funk­tio­nier­te aber wie­der alles kor­rekt. Dadurch dass Sebil dem Rück­stand hin­ter­her­lau­fen und des­halb fort­wäh­rend in die Offen­si­ve gehen muss­te, nahm der Kampf aber natür­lich einen ande­ren Ver­lauf als geplant. Drei ver­such­te Kopf­tref­fer, zwei­mal als Dol­lyo Chagi und ein­mal als Pan­dae aus­ge­führt, ver­fehl­ten nur sehr knapp ihr Ziel und hät­ten jeder­zeit den Kampf zu Sebils Guns­ten ent­schei­den kön­nen. So aber gewann zur Freu­de ihres Coa­ches, des fran­zö­si­schen Jugend-Natio­nal­trai­ners Hans Zohin, Tia­vo das ers­te, aber sicher nicht letz­te Auf­ein­an­der­tref­fen der bei­den Top-Sport­le­rin­nen.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Sebil Kaya bei der Siegerehrung mit Tiavo Randrianisa, Cassandre Manicom Clement und Cynthia Erdogan
Sebil Kaya, Tia­vo Ran­dria­ni­sa, Cas­sand­re Mani­com Clé­ment und Cyn­thia Erdoğan

Nach dem Ende des Final­kamp­fes jeder Kate­go­rie wur­de die Sie­ger­eh­rung mit Auf­ru­fen der Medail­len­ge­win­ner, Umhän­gen der Medail­len und Fotos auf dem Trepp­chen vor­ge­nom­men.

Open International d'Alsace 2014 in Schiltigheim - Chamutal Castano bei der Siegerehrung mit Imani Sitti, Lindsay Fulbert und Imene Brikh
Ima­ni Sit­ti, Lind­say Ful­bert, Cha­mu­tal Cas­ta­ño und Imè­ne Brikh

Wir gra­tu­lie­ren allen Medail­len­ge­win­nern und wer­den, falls es dem Aus­rich­ter wie­der gelingt, einen güns­ti­gen Ter­min zu fin­den, ger­ne auch im nächs­ten Jahr an die­sem vor allem im Kadet­ten-Bereich abso­lut hoch­klas­si­gen Tur­nier teil­neh­men.

Foto­al­bum vom 1. Tag (Besich­ti­gung Straß­burg und Waa­ge) auf der Face­book-Sei­te von Tae­Kwon­Do Özer

Foto­al­bum vom 2. Tag (Wett­kampf­tag) auf der Face­book-Sei­te von Tae­Kwon­Do Özer

Inter­na­tio­nal Alsace Open 2014 in Schil­tig­heim, Frank­reich, am Sams­tag, 01.03.2014 und Sonn­tag, 02.03.2014:

Mela­nie FelixJBw-37-
Sebil KayaJBw-412. Platz
Cha­mu­tal Cas­ta­ñoJBw-473. Platz

Mar­tin FelixJCm-243. Platz
Enes KayaJC/Bm-37-

(26.07.2014 Alfred Cas­ta­ño)

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